Was sind schon 5 GigaByte?
Im Gegensatz zu den zeitbasierten Tarifen am ISDN
oder analogen Telefonanschluss werden bei den DSL Zugängen vorwiegend volumenbasierte
DSL Tarife angeboten. In den letzten beiden Jahren hat der Preisdruck auf dem bundesweiten DSL Markt dazu geführt, dass
bei den großen Anbietern die Volumentarife von der "grenzenlosen"
DSL Flatrate weitgehend verdrängt wurden. Selbst die Telekom hat vor kurzem in
den neuen
T-Home Tarifen
den Volumentarif für Einsteiger gestrichen. Stattdessen hat man wieder eine zeitbasierte Abrechung
im
Call & Surf
Start (2,9 ct/min) eingeführt.
DSL Flatrate Tarife sind für die Anbieter nur durch einen Kostenmix
profitabel, bei dem die Mehrheit der Nutzer ein unterdurchschnittliches
Volumenaufkommen haben, und somit die extensive Nutzung durch Power-User
mitfinanzieren. Kleine, regionale Anbieter können das nicht bieten, da sie fast
ausschließlich Power-User als Kunden haben.
Das gilt auch für die
Wireless-DSL
Tarife
der Stadtwerke Marburg, die leider keine
Flatrate, sondern nur einen gestaffelten Volumentarif anbietet.
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Bandbreite
(Down/Upload) |
Freivolumen
(monatlich) |
Grundpreis
(monatlich) |
Miete für
Funkmodem |
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1000 kbit /
1000 kbit |
5 GByte |
25,00 € |
+6,50 € |
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1000 kbit /
1000 kbit |
15 GByte |
35,00 € |
+6,50 € |
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2000 kbit /
1000 kbit |
30 GByte |
42,50 € |
+6,50 € |
Viele neue
Interessenten sind aus Mangel an Erfahrung
verunsichert, welcher Tarif zu ihnen passt. Sie stellen uns immer wieder die
Frage, was man mit den 5 GByte (bzw. 15 GByte und 30 GByte) anfangen kann?
Die kurze Antwort:
5 GByte Freivolumen entsprechen in etwa den 3 bis 5 GByte, die ein durchschnittlicher T-Home DSL Kunde nutzt.
Das sollte den meisten
Interessenten
ausreichen.
15 GByte Freivolumen sammeln sich an, wenn man im Internet auch nach Musik und
Videoclips sucht. Selbst Vieltelefonierer mit VOIP Flatrate
benötigen nicht mehr.
30 GByte Freivolumen genügen derzeit auch den
Power Usern in Lohra, die rund um die Uhr Internet-Radio hören und
mitschneiden.
Nur Internet-Fernsehen erfordert noch höhere Datenmengen.
.:. 5 GigaByte .:.
Wer das Internet nur zum Surfen
durchs World Wide Web, zum Austausch von E-Mails, oder
zum Chatten nutzt, kommt mit 5 GByte vollkommen aus. Selbst gelegentliches Versenden von
Fotos oder Runterladen von Musik im MP3-Format ist
da mit drin. Auch das Telefonieren übers Internet ist in
den 5 GByte mit drin. In der Praxis sollte ein Einsteiger einen Mix aus je
einem GByte fürs Surfen, E-Mails, Telefonieren und Downloads einkalkulieren.
1 GB = 2.500 - 10.000 Internetseiten
Das Surfen durch html Seiten ist
die gängigste Anwendung im Internet. Durch Anklicken von Links
(Verweisen) "surft" man von einer Seite zur nächsten. Reine
Textseiten sind kleiner als 10 kByte. Sind Grafiken oder
Fotos enthalten, umfaßt eine solche Seite schnell mehrere 100
kByte.
Eine
ebay Seite
enthält viele grafische Elemente und kommt daher
durchschnittlich auf stolze 400 kByte.
Wikipedia
Seiten sind dagegen sehr nüchtern und textbasiert und
benötigen nur 100 kByte.
Unsere
Lohra-DSL
Startseite umfasst rund 150 kByte.
Rechnet man diese Zahlen hoch, so kann man bei der
Schnäppchenjagd rund 10.000 ebay Angebote pro Monat
durchblättern, bis man 1 GByte Freivolumen ausgeschöpft
hat. Beim
Surfen auf anderen Seiten im World Wide Web werden weit
weniger Daten aus dem Netz geladen.
1 GB = 5.000 - 1 Mio. E-Mails
Gängige E-Mails bestehen weitgehend aus
reinem Text. Dabei zählt jeder Buchstabe als 1 Byte. Ein
typischer einseitiger Brief benötigt als E-Mail nur 1000 Byte,
also 1 kByte. Erst mit einer Millionen solcher E-Mails
würde man 1 GByte Freivolumen ausschöpfen.
Wer gerne Kettenbriefe mit Witzen unter
Freunden austauscht, muss eher die Größe des Anhangs einkalkulieren. So
benötigt beispielsweise der Witz
Blondinen_und_ein_710er.pps rund 200 kByte. (Das gilt natürlich auch für
ernsthafte E-Mails mit Word-Dokumenten im Anhang.) Ein GByte Freivolumen
reicht dann für rund 5.000 E-Mails mit Anhängen.
1 GB = unendlich Chatten / Netmeetings
Sehr beliebt bei Jugendlichen sind
Meeting Rooms im Internet. Dort trifft man sich mit
Freunden und sendet kurze Messages im SMS Stil hin und her.
Diese Chats fressen viel Zeit, benötigen aber kaum
Datenvolumen. Jede einzelne Message umfasst in der Regel nur
einen Satz, d.h. weniger als 100 Zeichen (Byte). Selbst
Schnellschreiber schaffen beim Chat nicht mehr als einen Satz
pro Minute, d.h. 6 kByte pro Stunde. Selbst wer das 24
Stunden am Tag und 30 Tage im Monat durchhält, schafft mit
Chatten gerade mal 4 MByte Datentransfer. Das sind 0,004
GByte.
1 GB = 500 - 10.000 Digitalfotos
Mit einer Digitalkamera aufgenommene Fotos
haben einen wesentlich größeren Speicherbedarf als Textseiten. Fotos mit einer
gängigen Auflösung von 5 Megapixel benötigen als komprimierte JPG-Datei durchschnittlich
2 MByte.
Möchte man ein solches Foto (oder auch mehrere) zum Entwickeln
an einen Fotoshop senden oder einem Freund per Email schicken,
so summiert sich das schon deutlich mehr als bei reinen
Textdaten. Mit 1 GByte Freivolumen kann man daher "nur"
500 Fotos (5 Megapixel) versenden oder runterladen.
Gängige Internet Fotoarchive wie das
Bildarchiv Foto Marburg, das z.B. eine große Anzahl
historischer Fotos aus Lohra beherbergt (>
Bildindex
> Orte > Gehe zu [Lohra]), reduzieren die Fotos auf Bildschirmgröße
(z.B. 480x600 Pixel) die dann nur 92 kByte benötigen. Das
gleiche gilt für die
Google
Bildsuche und weitere Bildarchive. Dort lassen sich mit 1 GByte
10.000 Bilder anschauen.
1 GB = 250 MP3-Titel
Musik kauft man heute im Internet! Wer
Online Angebote wie
www.musicload.de nutzen möchte, muss beim komprimierten
MP3 Format ca.
1MByte/min einkalkulieren, d.h. ein typischer MP3 Song von 3,5 Minuten
umfasst ca. 3,5 MByte an Daten. Man kann somit über 250
Songs aus dem Internet laden, um damit ein GByte Volumen
auf die Festplatte zu laden.
Wer häufig Musik mit Freunden übers
Internet tauscht, gerät allerdings schnell an die Grenzen der
5 GByte. Achtung: der Tausch kommerzieller Songs ist
in der Regel illegal.
1 GB = 1.000 Minuten Telefonieren
Mit der Internet-Telefonie lässt sich
viel Geld sparen. Zum einen erspart man sich die teuren
Minutenpreise im Festnetz und Mobilfunk. Und zum anderen gibt
es bei den Voice-over-IP (VoIP) Anbietern keine monatlichen
Grundgebühren. Die Übertragung eines Telefongespräches in ISDN
Qualität erfolgt mit 64 kbit/s in beide Richtungen. Wenn man
das umrechnet, ergeben sich 16 kByte/s, d.h. rund 1 MByte/min.
Man könnte also 1000 Minuten im Monat mit einem GByte
Freivolumen telefonieren. Nur Vieltelefonierer schaffen mehr als
diese 30 Minuten pro Tag (rund 1000
Stunden pro Monat).
.:. 15 GigaByte .:.
Volumenfressende Anwendungen im Internet
sind die Übertragung von Videos und Sound. Das muss nicht nur
Internet-Fernsehen oder Internet-Radio sein. Auch die
Live-Übertragung einer Überwachungskamera oder die Fernsteuerung
eines anderen PCs (VNC) fallen unter diese Rubrik. Und wer
bei Netmeetings lieber per Headset miteinander reden und
dabei den Gesprächspartner per Webcam sehen will, benötigt
ebenso mehr Übertragungsvolumen. Entsprechend ist der Abruf von Video-on-Demand
oder beliebter Video-Börsen mit höherem Datenvolumen verbunden. Hier kommt es auf den Nutzer an,
ob dazu 15 GByte ausreichen, oder man 30 GByte benötigt.
Video-Clips
Video-Clips im Internet sind in. Fotos
sind bei ebay Auktionen ein alter Hut. Auch Videos kommen
mittlerweile zum Einsatz, um den zu verkaufenden
Artikel schneller los zu werden.
www.bitclix.de bietet
eBay-Verkäufern dazu die Möglichkeit, bis zu 50 Megabyte große
Videos zu hosten, um "Omas Sofa im Video zu lobpreisen".
Oder schauen Sie sich mal bei
Google Video,
Youtube
oder Clipfish
um. Da findet man die
witzigsten Spots von bekannten Filmemachern (und weniger
bekannten). Auch die von MTV oder VIVA bekannten
Musik-Videos werden von vielen Bands auf diesen
Plattformen präsentiert. Meist findet man aber private Handy-Videos,
z.B. vom Pfingstbaumaufstellen
in Rodenhausen. Wer viel auf solchen Video
Plattformen herumstöbert oder dort eigene Videos publizieren
will, sollte mit den 30 GByte rechnen.
CDROM / DVD
Software Downloads. Linux Distributionen sind grundsätzlich kostenlos gemäß der GNU public
license. Lediglich für das Brennen und
Vertreiben der CDs darf ein Händler Geld verlangen. Was liegt
näher, als die Software kostenlos aus dem Internet zu laden.
Auch das Herunterladen kompletter Spielfilme im
Video-CD Format ist sehr beliebt.
Eine komplett beschriebene CDROM fasst 650 MByte, eine DVD
kann 4,7 GByte speichern. Wer des öfteren solche Datenmengen
aus dem Internet laden will, sollte die 30 GByte Tarifstufe
einkalkulieren.
.:. 30 GigaByte .:.
Internet-Radio / Fernsehen
Die Verbreitung von TV und Video Inhalten per
Internet ist groß im Kommen, zumindest wenn man der aktuellen
TV Werbung für die
T-Home Entertain Produkte glaubt. Diese Angebote werden sich aber
erst dann durchsetzen, wenn die Telekom ihr VDSL Netz (mit 64Mbit/s) flächendeckend
ausgebaut hat. Für dauerhaftes Fernsehen im Internet sind die
Tarife nicht geeignet.
Mittlerweile gibt es im Internet viele
Radiosender, die man über die terrestrischen Antennen nicht
empfangen kann. Das Mitschneiden von Musiksendungen im
Internet ist eine komfortable Angelegenheit und sehr beliebt.
Wer regelmäßig solche Radiosender im Internet hören will,
sollte mit den 30 GByte rechnen.
Regelrechte Volumenfresser ist das
File-Sharing. Das unter Jugendlichen sehr beliebte
Tauschen von Musik und Videos hat bei einigen
Kunden in Lohra schon zu großen Überraschungen am Monatsende
geführt.
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